Dubai, Kabul (epd). Damit erfüllte Präsident Aschraf Ghani einen Teil seiner Zusagen vom Sonntag, als die aufständischen Taliban und die Regierung überraschend zum muslimischen Id-Fest am Ende des Fastenmonats Ramadan eine dreitägige Waffenruhe verkündet hatten. Zum Ablauf der Kampfpause am Mittwochmorgen wurden Rufe nach Verlängerung laut.
Heikler Streitpunkt
"Um die Gefangenen-Frage besser organisieren zu können, ist es wichtig, dass die Waffenruhe verlängert wird", sagte Dschawid Feisal, ein Sprecher für den Nationalen Sicherheitsrates des Landes. Ein Taliban-Sprecher lobte die Freilassung der 900 Gefangenen und kündigte im Gegenzug auch die Freilassung von Gefangenen an, die sich in den Händen der Taliban befinden.
Ghani hatte am Sonntag versprochen, bis zu 2.000 Taliban-Kämpfer freizulassen. Die Frage der Gefangenen ist seit Ende Februar ein heikler Streitpunkt zwischen den Taliban und der Regierung und hatte bislang innerafghanischen Gesprächen im Wege gestanden. Ende Februar hatten die USA und die Taliban ein historischen Friedensabkommen geschlossen, doch die geplanten Gespräche im Lande kamen nicht voran. Die Waffenpause könnte nun den Weg dafür ebnen. Die afghanische Menschenrechtskommission erklärte, es müsse jedoch sichergestellt werden, dass die freigelassen Taliban-Kämpfer nicht wieder in den Krieg zögen.