Genf (epd). Das Unwetter habe verheerende Zerstörungen in den beiden Ländern verursacht, teilte ein Sprecher des UN-Büros zur Koordinierung humanitärer Hilfe am Freitag in Genf mit. Rund eine halbe Million Familien hätten möglicherweise ihre Unterkünfte verloren.
Mindestens 72 Menschen seien in Indien getötet worden, in Bangladesch habe es 25 Tote gegeben, erklärte der Sprecher Jens Laerke. Die starken Winde und Regenfälle hätten landwirtschaftliche Felder beschädigt. In vielen Städten und Siedlungen sei der Strom ausgefallen. Durch den Stromausfall werde auch der Kampf gegen die Corona-Pandemie behindert.
Grenzgebiet zwischen Indien und Bangladesch
Die Regierung Bangladeschs habe vor dem Eintreffen des Sturms rund zwei Millionen Menschen evakuiert. Mitte der Woche sei der Zyklon in dem Grenzgebiet zwischen Indien und Bangladesch auf Land getroffen. Laut dem Welternährungsprogramm verschonte der Sturm die Camps mit Rohingya-Flüchtlingen in Bangladesch. Myanmars Militär hatte Hunderttausende Rohingya in das Nachbarland Bangladesch vertrieben.
Cornelia Füllkrug-Weitzel, Präsidentin der Diakonie Katastrophenhilfe, sagte: "Der Sturm war ungewöhnlich heftig und trifft die Menschen mitten in der Corona-Pandemie." Wie andere Organisationen auch rief die Diakonie Katastrophenhilfe zu Spenden auf. Die Partner der evangelischen Hilfsorganisation vor Ort haben den Angaben nach bei der Evakuierung geholfen und Notunterkünfte gebaut. Nun würden voraussichtlich vor allem Trinkwasser, Nahrungsmittel und Hygieneartikel benötigt, und die Menschen müssten vor weiteren Regenfällen geschützt werden.