Nicaragua entlässt mehr als 2.800 Gefangene in Hausarrest

Rund 2.800 Häftlinge in Nicaragua dürfen den "Monat der nicaraguanischen Mutter" bei ihren Familien verbringen.

Frankfurt a.M., Managua (epd). In Nicaragua sind 2.815 Häftlinge aus dem Gefängnis in den Hausarrest entlassen worden. Sie könnten den "Monat der nicaraguanischen Mutter" bei ihren Familien verbringen, heißt es in einer Erklärung der Regierung. Unter den Freigelassenen ist keiner der etwa 90 politischen Gefangenen.

Man werde mit den Entlassungen sozialen und christlichen Verpflichtung gerecht, erklärte die Regierung von Präsident Daniel Ortega. Unter den Menschen, die freikamen, sind auch Ältere mit chronischen Krankheiten. Einen Zusammenhang zwischen den Freilassungen und dem Coronavirus gab es offiziellen Angaben zufolge aber nicht.

Berichte über Corona-Fälle bei politischen Gefangenen

Angehörige politischer Gefangener hatten zuvor erklärt, dass 23 inhaftierte Regimegegner Symptome einer Ansteckung mit dem Coronavirus hätten. In der vergangenen Woche sprach Amnesty International von mindestens zwölf Fällen. Die Betroffenen lebten unter prekären Bedingungen und hätten keine adäquate medizinische Betreuung, kritisierte die Amerika-Sprecherin der Menschenrechtsorganisation, Erika Guevara Rosas.

Nach Angaben der Regierung wurden in Nicaragua bislang nur 25 Menschen mit dem Covid-19-Virus infiziert, acht von ihnen seien gestorben. Die Dunkelziffer dürfte jedoch wesentlich höher liegen. Kritiker werfen Ortega vor, die Pandemie nicht ernst zu nehmen. Ortega hatte seine Anhänger noch in den vergangenen Wochen zu Massenveranstaltungen aufgerufen.

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