München, Johannesburg (epd). Die Krise treffe die schwarze Bevölkerung besonders hart, erklärte die Organisation am Donnerstag in München. "Die Infektionsraten schnellen nicht zufällig vor allem in den schwarzen Gemeinden in die Höhe - das ist das Erbe der Apartheid", sagte Patrick Kulati, Leiter der Hilfsorganisation in Südafrika.
Besonders in den zu Apartheid-Zeiten entstandenen Townships, den von Schwarzen bewohnten Elendsvierteln, sei es aufgrund der Enge und der mangelnden sanitären Ausstattung unmöglich, sich vor dem Coronavirus zu schützen, erklärte Kulati. Daher könne sich das Virus dort deutlich schneller ausbreiten. Auch hätten die Bewohner weder das Geld noch die räumlichen Möglichkeiten, ausreichend Lebensmittel zu lagern. Der Hunger nehme drastisch zu und bedrohe vor allem das Leben der Kinder.
Es sei zu befürchten, dass die Schere zwischen Arm und Reich in Südafrika infolge der Corona-Pandemie weiter auseinandergehen werde, denn auch die wirtschaftlichen Folgen träfen die Ärmsten deutlich härter, erklärte Kulati. Der informelle Sektor liege nahezu brach und die arme Bevölkerung habe praktisch keine Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten. Schon heute seien die sozialen Unterschiede in Südafrika größer denn je, in keinem anderen Land sei der Wohlstand so ungleich verteilt.
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