Ausgangssperre in Indien trifft die Armen am stärksten

epd-bild/Andy Meyers
Armut in Indien
Die strikte Ausgangssperre in Indien hat verheerende Auswirkungen auf die knapp 40 Millionen Wanderarbeiter.

Dubai, Neu Delhi (epd). In der Corona-Krise seien Migranten im besonderem Maße von Ausgangs- und Reiseverboten betroffen, erklärte die Weltbank in einem am Mittwoch (Ortszeit) in Washington vorgestellten Bericht. Allein in den ersten Tagen nach Verhängen der Ausgangssperre seien 50.000 bis 60.000 Menschen aus den indischen Metropolen, wo sie arbeiteten, in ihre Dörfer auf dem Land zurückgekehrt. Die Regierung müsse die Arbeiter an Finanzhilfen, sozialen Programmen und Gesundheitsversorgung beteiligen und sie vor Diskriminierung schützen.

Hunderttausende Migranten noch in Metropolen

Indien hatte Mitte April seinen nationalen "Shutdown" um weitere 19 Tage verlängert. Die Ankündigung führte teils zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen obdachlosen, hungrigen Migranten und der Polizei. Um die 90 Prozent aller Inder sind im informellen Sektor beschäftigt und haben weder Verträge oder Rücklagen noch sonstige Sicherheiten.

Ohne Arbeit, Essen und Unterkunft harren zudem auch vier Wochen nach der Erklärung des Ausnahmezustandes immer noch Hunderttausende in den Metropolen aus, weil sie nicht in der Lage sind, in ihre Heimat zurückzukehren. Zug-, Flug-, und Busverkehr sind gestoppt.

Indien erfasste bis Donnerstag laut der Johns-Hopkins-Universität 21.797 registrierte Covid-19-Infektionen. 681 Todesfälle wurden bekannt. Die Regierung des 1,3-Milliarden-Einwohner-Landes sieht ihre Corona-Maßnahmen als großen Erfolg an.

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