Genf, Bamako (epd). In der ersten Wahlrunde am 29. März hatten nur Kandidaten in 17 der 147 Wahlkreise die im ersten Wahlgang erforderliche absolute Mehrheit erreicht. Die Wahlbeteiligung war mit knapp 36 Prozent sehr niedrig. Der malische Präsident Ibrahima Boubacar Keïta erklärte, für die Abstimmung an diesem Sonntag würden die nötigen Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen getroffen.
Bis Freitag war in Mali nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität bei 171 Menschen das Coronavirus festgestellt worden. 13 Erkrankte starben. Um die Ausbreitung zu stoppen, hat die malische Regierung alle Schulen bis zum 9. Mai geschlossen. Märkte und Geschäfte müssen um 16 Uhr schließen. Es gilt eine nächtliche Ausgangssperre. Überschattet wird die Wahl außerdem von der angespannten Sicherheitslage. Anschläge von Dschihadisten und bewaffneten Terrorgruppen nehmen seit Wochen zu.
Oppositionsführer noch entführt
Oppositionsführer Soumaïla Cissé, der kurz vor dem ersten Wahlgang entführt worden war, befindet sich immer noch in der Hand mutmaßlicher Terroristen. Die Regierung hat nach eigenen Angaben einen Krisenstab gebildet, der Cissés Freilassung aushandeln soll. Die Region um Saraféré im Norden des Landes, wo er verschleppt wurde, wird ständig von Terroristen heimgesucht, die dem Netzwerk Al-Kaida nahestehen. Ungeachtet seiner Entführung war Cissé Ende März ins Parlament gewählt worden.
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