Frankfurt a.M., Dhaka (epd). Die Küstenwache von Bangladesch hat fast 400 Rohingya aus Seenot gerettet. Wie die Zeitung "Dhaka Tribune" am Donnerstag berichtete, hatten die Behörden das völlig überfüllte Boot am Abend zuvor gesichtet und die Insassen an Land gebracht. Es soll sich um Rohingya-Flüchtlinge aus den Camps in Cox's Bazar im Südosten von Bangladesch handeln. Die meisten seien Frauen und Kinder.
Ohne Wasser und Essen auf dem Meer getrieben
Den Angaben nach waren die erschöpften und ausgemergelten Menschen vor etwa zwei Monaten aufgebrochen, um Malaysia zu erreichen. Doch wegen der strikten Einreisebestimmungen während der Corona-Pandemie musste das Boot wieder umkehren. Seitdem seien die Menschen ohne Wasser und Essen auf dem Meer getrieben, 28 Insassen seien ums Leben gekommen, sagte einer der Geretteten laut "Dhaka Tribune". Es ist nicht das erste Mal, dass Flüchtlinge der verfolgten muslimischen Rohingya-Minderheit versuchten, von Bangladesch nach Malaysia zu gelangen.
Im Kampf gegen Corona hatte Bangladesch in der vergangenen Woche nicht nur die Flüchtlingslager abgeriegelt, sondern den gesamten Distrikt Cox's Bazar. Helfer und Menschenrechtler hatten vor erhöhten Risiken für die etwa eine Million Rohingya gewarnt, die unter prekären Bedingungen in den überfüllten Camps leben. Mehr als 740.000 von ihnen waren allein Ende August 2017 vor einer brutalen Offensive des Militärs in Myanmar nach Bangladesch geflohen.
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