Indien verlängert Ausgangssperre wegen Corona-Gefahr

Der indische Regierungschef Narendra Modi wertet den strikten Lockdown von mehr als 1,3 Milliarden Einwohnern in seinem Land als Erfolg.

Dubai, New Delhi (epd). Indien verlängert in der Corona-Krise seine landesweite Ausgangssperre. Die Maßnahme soll nun bis zum 3. Mai gelten, wie die Tageszeitung "Times of India" am Dienstag berichtete. Ursprünglich sollte die dreiwöchige Ausgangssperre am 15. April enden. Die strikte Regelung hat das öffentliche Leben weitgehend lahmgelegt und Millionen Menschen in Armut und Hunger gestürzt.

Regierungschef Narendra Modi lobte den strikten Lockdown von mehr als 1,3 Milliarden Einwohnern dennoch als großen Erfolg. "Die Entscheidung sieht wirtschaftlich gesehen sehr kostspielig aus", sagte er in einer Ansprache an die Nation. "Aber es gibt keine Kosten, wenn es um das Leben von Indern geht." Indien haben frühzeitig auf die Krise reagiert.

Tagelöhner besonders betroffen

Die überraschend angekündigte Ausgangssperre hatte im Land Chaos und Kritik ausgelöst. Besonders hart betroffen davon sind die Armen: Tagelöhner, Arbeitsmigranten und andere, die von der Hand in den Mund leben. Etwa 90 Prozent aller Inder sind im informellen Sektor beschäftigt und haben keine Arbeitsverträge, Rücklagen und Sicherheiten. Kurz nach Beginn der Ausgangssperre machten sich Millionen Menschen, die ihre Arbeit verloren hatten, zu Fuß aus den Metropolen in ihre Heimatdörfer auf, weil der Bus- und Zugverkehr gestoppt war.

Indien hat bislang mehr als 10.000 bestätigte Fälle von Covid-19. 339 Menschen sind an der Virus-Infektion gestorben. Das Land ist dicht besiedelt und daher besonders anfällig für die Ausbreitung ansteckender Krankheiten. Besonders Mega-Städte wie Mumbai oder Neu-Delhi, wo Millionen Menschen dicht gedrängt in Slums wohnen, bieten ein ideales Umfeld für Infektionen. Sicherheitsmaßnahmen wie Abstandhalten und regelmäßiges Händewaschen sind dort kaum umsetzbar. Millionen Menschen haben keinen dauerhaften Zugang zu sauberem Wasser.

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