Minister Müller dringt auf Flüchtlingsschutz auf Lesbos

epd-bild/Jörn Neumann
Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos
Der deutsche Entwicklungsminister ruft die EU zum Eingreifen auf: Das Flüchtlingslager auf Lesbos müsse aufgeteilt werden.

Osnabrück (epd). Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) dringt angesichts der Corona-Pandemie auf schnelles Handeln zum Schutz der Flüchtlinge auf den griechischen Inseln. Konkret rief er die EU in der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Dienstag) dazu auf, das Flüchtlingslager auf Lesbos in kleinere Einheiten aufzuteilen und auf die Standards des UN-Flüchtlingswerks zu bringen. "Bisher haben alle Appelle nicht gefruchtet. Hoffentlich wartet Brüssel nicht, bis es zur Katastrophe kommt", fügte er hinzu.

"Es ist eine Schande!"

Er habe das Camp selbst besucht und gesehen, wie 20.000 Menschen in einem Lager, das für 3.000 Menschen geplant war, auf engstem Raum zusammengepfercht leben, erklärte der Minister: "Es ist eine Schande! Solche Zustände gibt es in keinem Flüchtlingscamp in Afrika." Das Problem sei nicht gelöst, wenn 1.600 Minderjährige wie geplant von Deutschland und anderen EU-Staaten aufgenommen würden.

Die Corona-Pandemie erschwert laut EU-Kommission derzeit die Evakuierung der minderjährigen Flüchtlinge. Zugleich mache der Ausbruch der Krankheit die Umsiedlung noch nötiger, sagte ein Sprecher der Behörde am Montag in Brüssel. Einen Zeitpunkt, wann die Umsiedlung der Kinder und Jugendlichen beginnt, gibt es noch nicht. Man arbeite intensiv an der Auswahl der Asylbewerber und Standards für das Prozedere, sagte der EU-Sprecher. Auf den Weg gebracht worden war die Umsiedlung in den ersten Märzwochen.

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