USA klagen Maduro wegen Drogenhandels an

Die USA erhöhen mit einer Anklage den Druck auf den venezolanischen Staatschef Nicolás Maduro.

Berlin, Washington (epd). Die USA haben gegen den venezolanischen Staatschef Nicolás Maduro Anklage wegen "Drogenterrorismus" erhoben. Gleichzeitig werde eine Belohnung von 15 Millionen Dollar für Hinweise zur Ergreifung Maduros gezahlt, gab Außenminister Mike Pompeo am Donnerstag (Ortszeit) bekannt. Venezuelas linkspopulistischem Staatschef wird vorgeworfen, Anführer des Drogenrings "Kartell der Sonnen" zu sein, in das weitere hochrangige Regierungsmitglieder involviert seien. Sie sollen den Drogenhandel über Venezuela in die USA organisiert haben.

Gegen weitere 13 hohe Regierungsmitglieder wurde ebenfalls Anklage erhoben, und es wurden zehn Millionen Dollar Belohnung ausgesetzt. Unter den Angeklagten sind unter anderem Verteidigungsminister Padrino López und Disdado Cabello, Vorsitzender der verfassungsgebenden Versammlung.

"Kokain sehr bewusst als Waffe eingesetzt"

Der Anklage zufolge soll Maduro Venezuela zu einem wichtigen Drogen-Transitland ausgebaut haben. So habe er Waffen an die kolumbianische Farc-Guerilla liefern lassen. Maduro und weitere Regierungsmitglieder hätten dann den Transport des von der Farc hergestellten Kokains per Flugzeug von Venezuela ermöglicht und die Routen innerhalb des Landes kontrolliert. US-Staatsanwalt Geoffrey Berman erklärte, Maduro habe die USA mit Kokain überschwemmen wollen. "Maduro hat Kokain sehr bewusst als Waffe eingesetzt", sagte Berman vor Journalisten.

Maduro warf den USA via Twitter vor, zusammen mit Kolumbien eine Verschwörung zu planen, um Venezuela mit Gewalt zu überschütten. "Als Staatsoberhaupt bin ich verpflichtet, das ganze Land zu verteidigen, unter allen Umständen", erklärte Maduro.

Die Anklage von Maduro ist ein weiterer Schritt, mit dem die USA Druck auf Venezuela ausüben. Die US-Regierung hat bereits zahlreiche Sanktionen verhängt, die auf Maduro und dessen Umfeld abzielen. So wurden alle Vermögen der venezolanischen Regierung in den USA eingefroren. US-Unternehmen ist untersagt, Geschäfte mit dem venezolanischen Staat zu machen. Das betrifft vor allem die Ölindustrie, die Lebensader der venezolanischen Wirtschaft.

Seit mehr als einem Jahr tobt in Venezuela ein heftiger politischer Machtkampf. Die USA unterstützen den Oppositionsführer und selbst ernannten Übergangspräsidenten Juan Guaidó, der inzwischen weltweit von mehr als 50 Ländern anerkannt wird.

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