Frankfurt a.M., Juba (epd). Hunderte Menschen seien bei Gefechten im Bundesstaat Jonglei in den vergangenen zwei Wochen verletzt worden, teilte das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) am Mittwoch in der Hauptstadt Juba mit. Im Südsudan hatten sich Regierung und Rebellen Ende Februar auf die Bildung einer gemeinsamen Übergangsregierung geeinigt und damit begonnen, ein Friedensabkommen von 2018 teilweise umzusetzen.
Wegen der Gewalt sind dem Bericht zufolge erneut Hunderte Familien geflohen. Das IKRK teilte mit, mehrere Dutzend Opfer seien zur Behandlung ausgeflogen worden. Die Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" hatte am Montag ebenfalls von einer Zunahme der Kämpfe und einer Vielzahl neuer Opfer berichtet.
Machtkampf als Auslöser
Seit Ende 2013 kämpfen die Regierung unter Präsident Salva Kiir und Rebellen unter Führung von Riek Machar sowie weitere Rebellengruppen um die Macht. Auslöser war ein Machtkampf zwischen Kiir und Machar, der als Vizepräsident entlassen worden war. Ende Februar einigten sich die Konfliktparteien auf eine gemeinsame Regierung, wie es in Friedensvereinbarungen von 2015 und 2018 vorgesehen ist. Trotzdem flammt die Gewalt jedoch immer wieder auf.
Der Südsudan wurde nach jahrzehntelangem Krieg erst 2011 vom Sudan unabhängig. Obwohl die junge Nation mit zwölf Millionen Einwohnern reich an Erdölvorkommen ist, gehört sie zu den ärmsten der Welt. Einer Schätzung zufolge starben im Bürgerkrieg rund 400.000 Menschen. Mehr als zwei Millionen Menschen wurden zu Flüchtlingen.
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