Protestbewegung in Südafrika gegen Stromausfälle

Südafrika kämpft seit mehreren Jahren mit einer landesweiten Energiekrise. Der Protest dagegen wächst.

Frankfurt a.M., Pretoria (epd). In Südafrika wächst der Ärger über anhaltende Stromausfälle. Eine Protestbewegung kündigte im öffentlich-rechtlichen Fernsehsender SABC am Mittwoch an, keine Stromrechnungen mehr zu bezahlen und landesweit zu einem Boykott aufzurufen. Südafrika kämpft seit mehreren Jahren mit einer landesweiten Energiekrise, die sich wegen mangelnder Wartung und Trockenheit in den vergangenen Monaten verschärfte.

Konzern Eskom unter Druck

Der staatliche Stromkonzern Eskom muss fast täglich für mehrere Stunden den Strom abwechselnd in verschiedenen Teilen des Landes abschalten. Präsident Cyril Ramaphosa erklärte nach einer besonders angespannte Lage im Dezember, die Stromausfälle seien verheerend. Ramaphosa verkürzte einen Staatsbesuch in Ägypten, um die Krise zu lösen. Durch Unwetter war damals ein Kraftwerk ausgefallen.

In der Provinz Gauteng mit den Metropolen Johannesburg und Pretoria haben sich Vereinigungen in einer Elektrizitätsbewegung zusammengeschlossen. Strom sei ein Grundbedürfnis, sagte Benjamin Chisari von der Protestbewegung. Die Gruppe versuchte am Dienstag und Mittwoch, aus Protest die Zufahrt zu mehreren Einkaufszentren zu blockieren. Die Mitglieder der Protestbewegung erklärten, das Land habe die Schulden Eskoms aus der Zeit der Apartheid geerbt. Der Konzern schalte den Strom in armen Vierteln öfter als ab in reichen.

Ursache für die Energiekrise sind eine schnell wachsende Nachfrage, schlechter Unterhalt, Korruption, Missmanagement, Sabotage und der Ausfall von Kraftwerken durch Unwetter. Eskom erklärte zudem, dass vor allem in Armenvierteln wie Soweto Stromrechnungen in Millionenhöhe nicht beglichen würden und das Unternehmen damit zu wenig Einnahmen habe. Die Stromausfälle verschärfen die Wirtschaftskrise in Südafrika. Mehrere Minen mussten wegen Strommangels die Arbeit zurückfahren.

Neuen Kommentar hinzufügen

Klartext

  • Keine HTML-Tags erlaubt.
  • Zeilenumbrüche und Absätze werden automatisch erzeugt.
CAPTCHA
Wählen Sie bitte aus den Symbolen die/den/das Auto aus.
Mit dieser Aufforderung versuchen wir sicherzustellen, dass kein Computer dieses Formular abschickt.
Diese Sicherheitsfrage überprüft, ob Sie ein menschlicher Besucher sind und verhindert automatisches Spamming.

Schlagworte

Unterstützen Sie unseren anderen Blick auf die Welt!
„welt-sichten“ schaut auf vernachlässigte Themen und bringt Sichtweisen aus dem globalen Süden. Dafür brauchen wir Ihre Unterstützung. Warum denn das?
Ja, „welt-sichten“ ist mir etwas wert! Ich unterstütze es mit
Schon 3 Euro im Monat helfen
Unterstützen Sie unseren anderen Blick auf die Welt!