Genf, Rom (epd). Ein UN-Experte sieht durch die Heuschrecken-Krise in Ostafrika weitere Länder bedroht. Keith Cressman von der UN sagte dem Evangelischen Pressedienst (epd), die gefräßigen Wüstenheuschrecken könnten auch die Ernährungssicherheit in Ägypten, Eritrea, Sudan sowie in Saudi-Arabien, Jemen und Iran gefährden. In dieser Lage könne die Zahl der Insekten nur durch das Versprühen von Pestiziden aus Flugzeugen heraus reduziert werden könne, erklärte der Spezialist der UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) in Rom.
Schlimmste Krise seit Jahrzehnten
Die Gebiete stünden unter besonderer Beobachtung der FAO. In den bereits betroffenen Ländern im Osten Afrikas wie Kenia breiteten sich die Heuschrecken-Schwärme weiter aus, sagte Cressman. Falls eine Eindämmung nicht gelinge, werde sich der Hunger in der Region weiter verschlimmern.
Noch seien die Kriterien in Ost-Afrika nicht erfüllt, um von einer Plage zu sprechen. Doch die Krise drohe, bis Ende des Jahres in eine Plage zu eskalieren. Ein Faktor, der die Vermehrung der Tiere begünstige, sei starker Niederschlag.
In Kenia und Somalia würden neue Heuschrecken-Formationen im März und April auftauchen, prognostizierte der Fachmann der UN-Sonderorganisation. Neben Kenia und Somalia ist laut Cressman Äthiopien besonders in Mitleidenschaft gezogen. In den drei Ländern leiden bereits 32 Millionen Menschen unterschiedlich stark an Hunger.
Es sei die schlimmste Heuschrecken-Krise seit Jahrzehnten, in Kenia habe es eine vergleichbare Situation das letzte Mal Mitte des vergangenen Jahrhunderts gegeben. Weiter seien die Tiere in Dschibuti, Eritrea, Uganda, Tansania und Südsudan eingefallen.
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