OECD: Afrikas Unternehmen brauchen bessere Rahmenbedingungen

epd-bild/Mey Dudin
Textilunternehmen in Äthiopien
Die OECD hat afrikanische Regierungen aufgefordert, bessere Rahmenbedingungen für heimische Unternehmen zu schaffen.

Berlin (epd). Afrikanische Firmen sind nach einem Bericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) der Schlüssel zum Aufstieg des Kontinents. Die panafrikanische Freihandelszone AfCFTA sei für die Unternehmen zwar eine große Chance, da sie einen Markt mit 1,2 Milliarden Verbrauchern eröffne. Ohne entsprechende Unterstützung der Politik werde es aber kaum gelingen, diese Chance zu nutzen, heißt es in dem am Freitag in Berlin vorgestellten OECD-Bericht.

Die Studie, die die OECD zusammen mit der Wirtschaftskommission der Afrikanischen Union erstellte, wies zudem auf die wachsenden nationalen Märkte hin, die Produktionsstrukturen auf dem ganzen Kontinent verändern könnten. So sei Afrikas Bruttoinlandprodukt zwischen 2000 und 2018 um jährlich durchschnittlich 4,6 Prozent gewachsen, 69 Prozent davon entfielen auf das Wachstum der Binnennachfrage. Auch für die kommenden Jahre werde mit kräftigem Wachstum gerechnet.

Höhere Produktivität gefordert

Gleichzeitig braucht es dem Bericht zufolge mehr dynamische Unternehmen auf dem Kontinent: Afrikanischen Firmen gelinge es oft nicht, expandierende Märkte in Nachbarländern zu erschließen. Nur 18 Prozent der neuen afrikanischen Exportunternehmen überlebten die ersten drei Jahre. Bei der Produktivitätsentwicklung bleibe Afrika ebenfalls im Rückstand. Seit 2000 liege die durchschnittliche Arbeitsproduktivität bei rund 12 Prozent des US-Niveaus.

Victor Harison, Wirtschaftskommissar der Afrikanischen Union, forderte daher für eine schnellere Entwicklung der Produktivwirtschaft einen Umbau der Wirtschaftsstrukturen. Momentan entstünden zu wenig gute Arbeitsplätze: In manchen Ländern arbeiteten fast 91 Prozent der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft in informellen beziehungsweise prekären Beschäftigungsverhältnissen. Für einen produktiven Wandel empfehlen die Verfasser des Berichts den afrikanischen Regierungen, Unternehmenscluster zu entwickeln, regionale Produktionsnetzwerke zu fördern und die Fähigkeit der Unternehmen zu stärken, neue Märkte zu entschließen.

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