Berlin, Lima (epd). Die peruanische Oppositionspolitikerin Keiko Fujimori muss erneut in Untersuchungshaft. Ein Gericht in Lima ordnete am Dienstagabend (Ortszeit) eine 15 Monate Haft für die 44-Jährige an, wie die Zeitung "El Comercio" berichtete. Gegen die ehemalige Präsidentschaftskandidatin wird in mehreren Fällen wegen Korruption und Bestechlichkeit ermittelt. Erst im November war Fujimori aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Fujimori ist die Tochter des früheren autoritär regierenden Präsidenten Alberto Fujimori (1990-2000), der eine Haftstrafe wegen Menschenrechtsverbrechen verbüßt.
Gericht sieht schwerwiegenden Verdacht
Der Tochter wird vorgeworfen, illegale Wahlkampfspenden für ihre Partei "Fuerza Popular" angenommen zu haben. Lateinamerikas größter Baukonzern Odebrecht hatte eingeräumt, auch in Peru in großem Umfang Schmiergeld gezahlt zu haben, um lukrative Aufträge zu erhalten. Gegen zahlreiche weitere peruanische Politiker und Ex-Präsidenten wird ermittelt.
Das Gericht sah in seiner Urteilsbegründung den "schwerwiegenden Verdacht", dass Keiko Fujimori von den illegalen Wahlkampfspenden gewusst und angeordnet habe, diese nicht zu deklarieren. Außerdem bestehe Fluchtgefahr. Fujimori widersprach allen Vorwürfen des Gerichts. In einem auf Twitter veröffentlichten Video beklagte sie politische Verfolgung. Ihre Anwältin Giulliana Loza kündigte Widerspruch gegen das Urteil an. Sie werde bis vor das Verfassungsgericht ziehen und den Fall vor internationale Organisationen bringen, sagte sie.
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