Berlin (epd). Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sieht den Senegal wirtschaftlich auf einem guten Weg. Die dynamische Entwicklung mache das Land zu einem potenziell attraktiven Investitionsstandort für deutsche Unternehmen, sagte sie am Montag vor einem Gespräch mit dem senegalesischen Präsidenten Macky Sall in Berlin. Es sei sehr erfreulich, dass sich jetzt die Verbindungen zur deutschen Wirtschaft verfestigten, fügte Merkel mit Hinweis auf Salls Teilnahme an der Jahrestagung des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft am Nachmittag hinzu.
Sall lobte ebenfalls die Zusammenarbeit mit Deutschland und sagte, er habe bereits mit deutschen Unternehmen gesprochen, die im Senegal ein Wasserkraftwerk bauen wollten. Zugleich warnte er vor der Ausbreitung des Terrorismus in der Sahelregion. Die Welt dürfe nicht zuschauen, wie sich der Dschihadismus weiter ausbreite.
Investitionen gegen Massenflucht
Die Bundesregierung hatte im Juni 2017 die Initiative "Compact with Africa" (Übereinkunft mit Afrika) gestartet, als Deutschland die Präsidentschaft der G20, der führenden Industrie- und Schwellenländer, innehatte. In Afrika wird sich die Bevölkerung Schätzungen zufolge bis 2050 verdoppeln und Europa hat Sorge, dass Hunger und Armut auf dem Nachbarkontinent zu einer Massenflucht nach Europa führen könnten. Deshalb sollen mit Krediten, Risikoabsicherungen und dem Einsatz von Vermittlern deutsche und europäische Firmen zu Investitionen in afrikanischen Partnerländern animiert werden.
Bei "Compact with Africa" machen neben dem Senegal elf weitere Staaten mit: Ägypten, Äthiopien, Benin, Burkina Faso, Elfenbeinküste, Ghana, Guinea, Marokko, Ruanda, Togo und Tunesien. Sie verpflichten sich, Korruption zu bekämpfen. Im Gegenzug werden Investitionen in diese Länder gefördert. Parallel dazu gibt es eine Fokussierung der deutschen Entwicklungszusammenarbeit auf Reformpartner. Hier liegen die Schwerpunkte neben dem Senegal auf Äthiopien, der Elfenbeinküste, Ghana, Marokko und Tunesien.
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