Unabhängige Untersuchung kritisiert UN-Einsatz im Kongo

epd-bild / Marc Engelhardt
Ein Konvoi der UN-Mission im Kongo (Archivbild)
Fähigkeiten, Mobilität und Moral der UN-Blauhelmtruppen in der Demokratischen Republik Kongo müssen laut einem Bericht verbessert werden. Hintergrund der Untersuchung sind Massenproteste, die Ende 2019 gegen die UN-Mission stattgefunden hatten.

Genf, New York (epd). Eine unabhängige Untersuchung im Auftrag der UN kritisiert den Blauhelmeinsatz in der Demokratischen Republik Kongo. Um die Zivilbevölkerung besser zu schützen, müssten Fähigkeiten, Mobilität und Moral der Monusco-Truppen verbessert werden, heißt es in dem Bericht, aus dem ein UN-Sprecher am Mittwoch in New York zitierte. Entscheidend sei, den Einsatz von Blauhelmen besser mit der kongolesischen Armee abzustimmen. Zudem fehle eine gemeinsame Strategie über den reinen Militäreinsatz hinaus, die die UN mit der kongolesischen Regierung vereinbaren müsse.

Hintergrund der Untersuchung sind Massenproteste, die Ende 2019 in Beni im Nordosten Kongos gegen die UN und Monusco-Einheiten stattgefunden hatten. Die Demonstranten beklagten sich über mangelnden Schutz, nachdem die Terrorgruppe ADF im November und Dezember mehr als 260 Bewohner der Region getötet hatte.

Größter Blauhelmeinsatz

Der zuständige UN-Untergeneralsekretär hatte daraufhin den brasilianischen General Carlos Alberto Dos Santos Cruz beauftragt, ein Team zusammenzustellen, um den Einsatz zwischen Oktober und Dezember vergangenen Jahres zu bewerten. In dem unveröffentlichten Bericht bescheinigen die Experten der UN-Blauhelmtruppe ein extrem schwieriges Umfeld für ihren Einsatz, das nur durch umfassende Kooperation mit allen Beteiligten verbessert werden könne.

Mit mehr als 16.000 Soldaten und 2.000 weiteren Uniformierten ist Monusco der größte Blauhelmeinsatz unter dem Dach der Vereinten Nationen. Zum Mandat gehört der Schutz von Zivilisten vor allem im Osten des Landes, wo zahlreiche Milizen und Rebellengruppen kämpfen. Erschwert wird der Einsatz derzeit durch die Ebola-Epidemie, der bislang mehr als 2.200 Menschen zum Opfer gefallen sind.

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