Genf, Abuja (epd). Bei einem Überfall auf eine humanitäre Einsatzbasis der Vereinten Nationen im Nordosten Nigerias sind nach Angaben der UN am Wochenende Teile des Komplexes niedergebrannt worden. Fünf Angestellte, die für die Versorgung von Notleidenden in der Region zuständig sind, hätten sich in Sicherheit bringen können, hieß es in einer am Montag veröffentlichten Mitteilung der UN-Nothilfekoordination in Abuja. Die Stadt Ngala liegt im Bundesstaat Borno, wo Islamisten gegen die Armee kämpfen. Hinter der Tat werden Terroristen der Gruppe vermutet, die sich früher Boko Haram nannte.
Gewalt im Nordosten Nigerias nahm zu
Inzwischen hat sich Boko Haram in zwei rivalisierende Fraktionen gespalten, von denen sich eine zu Al-Kaida und die andere zum sogenannten Islamischen Staat bekennt. Die Gewalt im Nordosten Nigerias nahm daraufhin im vergangenen Jahr weiter zu. Nach Schätzungen der UN leiden sieben Millionen Menschen alleine in Borno unter dem islamistischen Terror.
Er sei schockiert von Ausmaß und Gewalt des Angriffs auf eine humanitäre Einrichtung, erklärte der zuständige Koordinator für die UN in Nigeria, Edward Kallon. Helfer und humanitäre Einrichtungen dürften kein Ziel von Anschlägen sein. Von der Basis in Ngala aus werden Kallon zufolge 55.000 Bedürftige in Nigeria und dem nahen Kamerun versorgt. Viele von ihnen seien Flüchtlinge, die nur mit Hilfe der internationalen Gemeinschaft überleben könnten. Kallon rief alle Konfliktparteien auf, die Neutralität humanitärer Akteure zu achten.
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