Frankfurt a.M., Khartum (epd). Im Sudan ist ein Aufstand des Geheimdienstes am Mittwoch niedergeschlagen worden. Regierungstruppen hätten eingegriffen, nachdem sich Mitarbeiter des Dienstes Schusswechsel mit Sicherheitskräften geliefert und Straßensperren errichtet hätten, berichtete die Onlinezeitung "Sudan Tribune". Zwei Soldaten wurden demnach getötet und vier verletzt.
Auslöser des Aufstands waren den Berichten zufolge Pläne der neuen Regierung, Teile des Geheimdienstes (GIS) aufzulösen. Die Übergangsregierung will mit der Reform des Dienstes und der Entlassung von Mitarbeitern die Strukturen modernisieren, nachdem das Regime des langjährigen Präsidenten Omar al-Baschir im vergangenen Jahr gestürzt wurde.
Luftraum über dem Sudan zeitweise gesperrt
GIS-Mitarbeiter hatten seit Dienstagmittag in der Hauptstadt Khartum Straßensperren errichtet und in die Luft geschossen. Zeitweise waren der internationale Flughafen der Stadt und der Luftraum über dem Sudan gesperrt. Regierungsvertreter machten den früheren Geheimdienstchef und Al-Baschir-Vertrauten Salah Gosh für den Aufstand verantwortlich.
Der Vorsitzende des Übergangsrats, Staatschef Abdel Fattah al-Burhan, betonte am Mittwoch, Sicherheit und Stabilität des Landes dürften nicht in Gefahr gebracht werden. Die Armee werde alles tun, um die Revolution des Volks und die Übergangsregierung zu schützen.
Al-Baschir hatte das afrikanische Land drei Jahrzehnte lang autokratisch regiert. Nach wochenlangen Protesten und seinem Sturz durch die Armee Anfang April 2019 übernahm zunächst ein Militärrat die Macht. Seit August regiert eine Übergangsregierung aus Soldaten und Zivilisten.
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