Giammattei als neuer Präsident von Guatemala vereidigt

In Guatemala hat der neue Präsident Alejandro Giammattei sein Amt angetreten. Er kündigte einen harten Kampf gegen Korruption, Gewalt und Unterernährung an.

Frankfurt a.M., Guatemala-Stadt (epd). In Guatemala hat am Dienstag (Ortszeit) der neue Präsident Alejandro Giammattei sein Amt angetreten. Der rechtskonservative Staatschef kündigte einen harten Kampf gegen Korruption, Gewalt und Unterernährung an. Zudem will er die vielen im Land aktiven Jugendbanden zu "Terroristen" erklären, wie Medien berichteten. Ein entsprechendes Gesetz werde er bereits am Mittwoch vorlegen, sagte der Politiker. Bei der Bekämpfung der Banden, die "Maras" genannt werden, will er enger mit den anderen mittelamerikanischen Staaten zusammenarbeiten. Für die Korrupten sei "die Zeit der Feste" vorbei, sagte Giammattei.

Gegen seinen Amtsvorgänger Jimmy Morales wurden zahlreiche Korruptionsvorwürfe laut. Bereits 2016 ermittelte die UN-Antikorruptionsbehörde CICIG gegen den Präsidenten. Später sorgte Morales dafür, dass das Mandat der CICIG nicht verlängert wurde. Der 63-jährige Mediziner Giammattei hatte sich in der Stichwahl im August 2019 gegen die Sozialdemokratin Sandra Torres durchgesetzt.

Gegen Trumps restriktive Migrationspolitik

Der neue Präsident versprach auch, sich verstärkt für die Würde von Frauen, Migranten und indigene Völker einzusetzen. Er hatte sich zuvor trotz seiner Nähe zum US-Präsidenten Donald Trump gegen dessen restriktive Migrationspolitik ausgesprochen.

Vorgänger Morales hatte mit der USA ein rechtlich umstrittenes "Drittstaatenabkommen" vereinbart. Dadurch können Migranten aus den USA nach Guatemala abgeschoben werden, die auf ihrem Weg in den Norden durch das mittelamerikanische Land gereist sind.

Guatemala gilt als einer der gewalttätigsten Staaten Lateinamerikas. Allerdings ist die Zahl der Morde offiziellen Angaben zufolge in den vergangenen Jahren gesunken. Im vergangenen Jahr starben demnach 3.578 Menschen einen gewaltsamen Tod. Nach UN-Angaben leben drei Millionen der 16,6 Millionen Einwohner in extremer Armut, 60 Prozent gelten als arm.

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