Frankfurt a.M., Mexiko-Stadt (epd). Die staatliche mexikanische Menschenrechtskommission (CNDH) hat die Ermordung des Journalisten Fidel Ávila scharf verurteilt. In einer Stellungnahme forderte die CNDH die Behörden am Donnerstag (Ortszeit) dazu auf, die Hintergründe des Verbrechens gründlich zu untersuchen und zu verhindern, dass die Tat straflos bleibe. Noch immer fehlten geeignte Mechanismen, um Morde an Medienschaffenden zu verhindern, kritisierte die Kommission.
Nach Berichten der Tageszeitung "La Jornada" wurde der Radiomoderator Ávila am Mittwoch nahe einer Straße im Bundesstaat Michoacán tot aufgefunden. Die Leiche des 46-Jährigen wies Schusswunden auf. Ávila war bereits am 29. November vergangenen Jahres von Bewaffneten verschleppt worden, als er sich auf der Reise zu einer Veranstaltung im angrenzenden Bundesstaat Guerrero befunden hatte. Seitdem war er verschwunden. Der Journalist moderierte im Lokalradio Ke Buena in der Gemeinde Huetamo in Michoacán. Zugleich war er Geschäftsführer des Senders.
Ávila ist der erste getötete Journalist in Mexiko im neuen Jahr. Nach Angaben der CNDH sind seit 2000 bereits 154 Medienschaffende ermordet worden. Der Organisation "Reporter ohne Grenzen" zufolge zählt Mexiko mit Syrien und Afghanistan zu den gefährlichsten Länder für Journalisten, 24 gelten als verschwunden.
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