Augsburg (epd). Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hat sich trotz wachsender Spannungen in der Golfregion gegen einen Abzug deutscher Zivilhelfer aus dem Irak ausgesprochen. Deutschland habe ein großes Interesse an stabilen Verhältnissen im Irak, sagte der Politiker der "Augsburger Allgemeinen" (Mittwoch). Man sei nicht nur mit Soldaten, sondern auch mit zivilen Kräften "in vielfacher Weise dort engagiert". Es gebe derzeit trotz des Teilabzugs von Nato-Soldaten "keine Veranlassung, die Arbeit unserer Entwicklungshelfer in den Flüchtlingscamps und im Wiederaufbau einzustellen", sagte er.
Müller zufolge betreut sein Ministerium derzeit 59 verschiedene Projekte im Umfang von 914 Millionen Euro im Irak. Schwerpunkte seien dabei unter anderem die Versorgung von Flüchtlingen im Norden des Landes, Bildungsprogramme, Kinderschutzmaßnahmen und der Wiederaufbau der Gebiete, die von der Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) befreit wurden. Auch die Reintegration von Rückkehrern unterstützt Müllers Ministerium. Die Spannungen in der Golfregion hatten nach der gezielten Tötung des iranischen Generals Ghassem Soleimani durch die USA vor wenigen Tagen stark zugenommen.
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