Genf (epd). Die Not der Zivilisten im umkämpften Nordwesten Syriens verschlimmert sich laut dem Roten Kreuz immer weiter. Angst, Gewalt und Vertreibung machten die Lage der Menschen unerträglich, warnte das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) am Freitag in Genf. Das Leid der Menschen müsse beendet werden, verlangte Fabrizio Carboni, IKRK-Direktor für den Nahen Osten, mit Blick auf die Offensive des Assad-Regimes gegen islamistische Kämpfer.
Versorgung zusammengebrochen
Allein im südlichen Teil der Provinz Idlib seien Zehntausende Menschen auf der Flucht. Die Auffanglager für die Flüchtlinge seien überfüllt. Viele andere Kinder, Frauen und Männer säßen in umkämpften Gebieten fest und könnten nicht fliehen. In anderen Teilen Nordwest-Syriens sei die Versorgung mit Strom, Trinkwasser, Medizin und anderen grundlegenden Diensten zusammengebrochen, betonte der Rot-Kreuz-Direktor. Der harsche Winter verschlimmere die Lage weiter.
Carboni rief die Konfliktparteien auf, Zivilisten und zivile Einrichtungen zu schonen. Die Armee des syrischen Machthabers Baschar al-Assad versuche mit Unterstützung Russlands, das Gebiet Idlib und angrenzende Regionen zurückzuerobern. Es handelt sich um eines der letzten großen Gebiete in der Hand der Assad-Gegner. Dort verschanzen sich Zehntausende islamistische Kämpfer. Außerdem harren rund drei Millionen Zivilisten in Idlib aus. Der Syrien-Krieg begann 2011 mit einem Volksaufstand gegen Assad. Hunderttausende Menschen kamen seither ums Leben. Millionen Menschen wurden zur Flucht gezwungen.
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