Hannover (epd). In der Silvesternacht werden laut Prognosen voraussichtlich 7.754.847.000 Menschen auf der Erde leben. Das sind rund 83 Millionen Menschen mehr als ein Jahr zuvor, wie die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung am Freitag in Hannover mitteilte. Damit wuchs die Bevölkerung der Erde 2019 in etwa um die Einwohnerzahl Deutschlands. Jede Sekunde kommen laut der Stiftung derzeit durchschnittlich 2,6 Erdenbürger hinzu, wenn man die Geburten abzüglich der Todesfälle hinzurechnet. Die 8-Milliarden-Marke wird voraussichtlich 2023 erreicht.
Besonders stark wächst die Bevölkerung in Afrika. Bis 2050 wird sich den Prognosen zufolge die Einwohnerzahl dort von heute rund 1,3 Milliarden Menschen auf voraussichtlich 2,5 Milliarden nahezu verdoppeln. Frauen in Afrika bekommen derzeit durchschnittlich 4,4 Kinder, deutlich mehr als im weltweiten Durchschnitt (2,4 Kinder pro Frau).
Afrikanische Frauen werden oft ungewollt schwanger
Im Jahr 2100 wird Afrika voraussichtlich rund 4,3 Milliarden Einwohnerinnen und Einwohner haben. Hauptursache für das Bevölkerungswachstum in den Ländern südlich der Sahara sei, dass viele Frauen ungewollt schwanger würden, weil sie nicht verhüten könnten, erklärte die Stiftung. "Frauen wünschen sich zumeist weniger Kinder als ihre Partner, haben aber bei der Familienplanung kein Mitspracherecht", sagte Stiftungs-Geschäftsführerin Renate Bähr.
Die Stiftung fordert, die Rechte von Frauen zu stärken, Aufklärung und Zugang zu modernen Verhütungsmitteln zu verbessern und eine gute Gesundheitsversorgung sicherzustellen. Diese Ziele müssten bei der Entwicklungszusammenarbeit stärker ins Zentrum rücken. "Wenn Frauen frei entscheiden könnten, ob, wann und wie viele Kinder sie bekommen, würde die Bevölkerungszahl in Afrika südlich der Sahara zum Ende dieses Jahrhunderts um 30 Prozent niedriger liegen, als derzeit prognostiziert wird", sagte Bähr.
Wie sich die Weltbevölkerung auf die Kontinente verteilt, erklärt die Stiftung anhand eines Modells: Wenn die Welt heute ein Dorf mit nur 100 Menschen wäre, wären davon 59 aus Asien, 17 aus Afrika, zehn aus Europa, acht aus Lateinamerika, fünf aus Nordamerika und einer aus Ozeanien. Im Jahr 2050 hätte das Dorf insgesamt 128 Einwohnerinnen und Einwohner.
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