Genf (epd). Die Vereinten Nationen fürchten um die Sicherheit Hunderttausender Menschen im Osten der Demokratischen Republik Kongo. Die Stadt Beni und Umgebung in der Provinz Nord-Kivu sei von schwerer Gewalt mit vielen Toten erschüttert, erklärte der Sprecher des Flüchtlingshilfswerks UNHCR, Charlie Yaxley, am Freitag in Genf. Das Gebiet sei von humanitärer Hilfe abgeschnitten.
In den vergangenen Wochen seien mehr als 100 Menschen getötet worden. Tausende Menschen hätten die Flucht ergriffen, die meisten von ihnen seien Frauen und Kinder. Ein Sprecher des Welternährungsprogramms erklärte, seine Organisation habe aufgrund der schlechten Sicherheitslage vorübergehend die Nahrungsmittel-Lieferungen an Bedürftige aussetzen müssen. Der Sprecher, Herve Verhoosel, gab weiter an, dass knapp 200 Mitarbeiter der Vereinten Nationen zum Flughafen in Beni gebracht worden seien. Die meisten seien in andere Teile des Landes ausgeflogen worden.
Ebola-Epdemie
In Nord-Kivu und der Provinz Ituri grassiert zudem eine Ebola-Epidemie. Nach Angaben des kongolesischen Gesundheitsministeriums sind seit Beginn des Ausbruchs Mitte 2018 mehr als 3.300 Fälle der hochansteckenden Fieberkrankheit registriert worden, rund 2.200 Menschen starben. Die anhaltende Gewalt behindert erheblich die Ebola-Bekämpfung. In der Region bekriegen sich Dutzende Milizen, Rebellengruppen, Banden und die kongolesische Armee.
Die Bevölkerung in Beni wirft der Armee und der UN-Blauhelm-Mission Monusco vor, sie nicht ausreichend vor Angriffen zu schützen. Demonstranten hatten am Wochenende mehrere UN-Gebäude angegriffen und das Büro des Bürgermeisters angezündet, um gegen die wachsende Gewalt in der Region zu protestieren.
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