Berlin, São Paulo (epd). Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro hat seine eigene ultrakonservative Partei gegründet. Die "Allianz für Brasilien" soll christliche Werte verteidigen und wendet sich besonders an konservative evangelikale Wähler, wie die Tageszeitung "Folha de São Paulo" am Donnerstag (Ortszeit) berichtete. Um bei Wahlen antreten zu können, muss Bolsonaros neue Partei bis April 500.000 Unterschriften sammeln. Die "Allianz für Brasilien" wäre damit die neunte Partei, in der Bolsonaro im Verlauf seines politischen Lebens Mitglied ist. Mit seiner bisherigen Partei PSL hatte Bolsonaro im Streit um Wahlkampfgelder gebrochen.
"Gottes Platz im Leben"
Bei der Parteiführung setzt Brasiliens Präsident wie bisher ganz auf seine Familie: Er selbst ist Parteivorsitzender, sein Sohn Flávio, der Senator ist, wird sein Stellvertreter sein. Die "Allianz für Brasilien" will laut Programm "Gottes Platz im Leben, in der Geschichte und in der Seele des brasilianischen Volkes" anerkennen und gegen den Kommunismus vorgehen. Gleichzeitig will sie für den Schutz des ungeborenen Lebens und für die Selbstverteidigung, also die Möglichkeit des Waffenbesitzes, der Brasilianer eintreten. Auf Twitter hat Bolsonaros Partei bereits 152.000 Follower.
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