Freilassungen nach Kritik von Homosexuellen-Aktivisten in Uganda

Am Sonntag sind 120 Menschen in einer homosexuellenfreundlichen Bar in Uganda festgenommen worden. Homosexuellen-Organisationen hatten die Festnahmen verurteilt. Die Polizei hat 47 Menschen nun wieder freigelassen, 73 sind weiter in Haft.

Genf, Kampala (epd). In Uganda hat die Polizei 47 Menschen freigelassen, die bei einer Razzia in einer von Homosexuellen besuchten Bar in der Hauptstadt Kampala am Sonntag festgenommen worden waren. 73 Menschen seien weiter in Haft, sagte Polizeisprecher Patrick Onyango am Dienstag dem britischen Rundfunksender BBC. Den Festgenommenen wird nach Angaben der Polizei Drogenkonsum vorgeworfen.

Homosexuellen-Organisationen hatten die Festnahmen verurteilt. Die Drogenvorwürfe dienten nur dazu, gegen die Gemeinschaft der Lesben, Schwulen, Bi- und Transsexuellen vorzugehen, erklärte die Aktivistin Kasha Jacqueline Nabagesera laut dem schwul-lesbischen Nachrichtenportal "Kuchu Times". "Sie machen es so, weil sie jetzt wissen, dass es schwierig ist, jemanden nur wegen Homosexualität strafrechtlich zu verfolgen, wie die Vergangenheit gezeigt hat", sagte sie. In der Bar veranstalteten Homosexuelle seit sieben Jahren ihre Events.

Homosexuelle Handlungen sind laut einem aus britischer Kolonialzeit stammenden Gesetz verboten und können mit bis zu 14 Jahren Haft bestraft werden. In der Vergangenheit hat es mehrfach Versuche gegeben, die Todesstrafe gegen Homosexuelle einzuführen. Erst vor einem Monat kündigte der Ethikminister des ostafrikanischen Landes, Simon Lokoto, erneut an, die Todesstrafe einzuführen.

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