Menschenrechtler fordern Freilassung von Satirikern in Myanmar

Ein Gericht in Myanmar hat Mitglieder einer Theatergruppe für schuldig befunden, Myanmars Militär verhöhnt zu haben. Menschenrechtler kritisierten die Verurteilung und forderten die sofortige Freilassung der Satiriker.

Frankfurt a.M., Rangun (epd). Menschenrechtler haben die Verurteilung fünf junger Satiriker in Myanmar scharf kritisiert und ihre sofortige Freilassung gefordert. "Künstler wegen einer satirischen Darbietung zu Haftstrafen zu verurteilen, zeigt die irrationale Intoleranz des Militärs gegenüber jeglicher Art von Kritik", erklärte der Vize-Asienchef von Human Rights Watch, Phil Robertson, am Freitag. Ein Gericht in der ehemaligen Hauptstadt Rangun hatte die Mitglieder einer Theatergruppe am Vortag für schuldig befunden, Myanmars Militär verhöhnt zu haben. Sie wurden zu jeweils einem Jahr Gefängnis verurteilt.

Prozess wegen Verleumdung der Armee

Die vier jungen Männer sowie eine Frau waren im April verhaftet und im berüchtigten Insein-Gefängnis festgehalten worden. Bereits unter der früheren Militärjunta saßen dort politische Gefangene ein. Einem Teil der Gruppe sowie weiteren jungen Künstlern drohen in einem zweiten Prozess wegen Verleumdung der Armee drei Jahre Haft. Nicht nur das Militär, auch die zivile Regierung unter Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi lasse Kritiker zunehmend strafrechtlich verfolgen, kritisiert Human Rights Watch. Allein dieses Jahr habe es bisher über 250 Fälle gegeben. Auf der aktuellen Rangliste zur weltweiten Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen belegt Myanmar Platz 138 von 180.

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