Genf (epd). Die Impfkampagne gegen die tödliche Ebola-Epidemie im Kongo entfaltet laut der Weltgesundheitsorganisation die erhoffte Schutzwirkung. Das massenhafte Impfen habe zu einer deutlichen Verringerung der wöchentlichen Neuinfektionen im Vergleich zum bisher schlimmsten Monat April beigetragen, sagte der Sprecher der Weltgesundheitsorganisation, Tarik Jasarevic, dem epd am Donnerstag in Genf. Dennoch ist der Ausbruch auch nach eineinviertel Jahren noch nicht bezwungen. Bis Ende Oktober wurden rund 3.270 Fälle bekannt, fast 2.200 Menschen starben. Die Dunkelziffer könnte jedoch wesentlich höher liegen.
Ihren vorläufigen Höhepunkt erreichte die Epidemie im Ostkongo im April. Bislang seien knapp 240.000 Menschen geimpft worden, sagte Jasarevic. Darunter seien 77.000 Kinder bis 17 Jahre. Die WHO impfe zusammen mit der Regierung der Demokratischen Republik Kongo so viele Menschen wie möglich. Die Gewalt in der Krisenregion behindere jedoch weiterhin die Bemühungen.
Impfstoff nicht für den Handel lizensiert
Der WHO-Sprecher betonte, dass der Impfstoff rVSV-ZEBOV-GP der US-amerikanischen Pharmafirma Merck eine Schutzwirkung von 97,5 Prozent entfalte. Selbst bei Personen, die sich zum Zeitpunkt der Impfung bereits mit dem Ebola-Erreger infiziert hätten, sinke das Todesrisiko. Der Impfstoff sei jedoch noch nicht für den Handel lizensiert.
Die Schutzkampagne mit dem Impfstoff sei auch auf Nachbarländer ausgeweitet worden. In Uganda, Südsudan, Ruanda und Burundi hätten mehr als 15.000 Menschen die Impfung erhalten, darunter viele Mitarbeiter der Gesundheitsdienste.
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