Minister Müller kritisiert Kinderarbeit im Kongo für E-Autos

epd-bild / Friedrich Stark
Die Nachfrage nach Kobalt wächst (Archivbild)
Mehr als die Hälfte des weltweit abgebauten Kobalts kommt aus der Demokratischen Republik Kongo. "Immer schneller, immer billiger, bedeutet Ausbeutung von Mensch und Natur in anderen Teilen der Welt", kritisiert Entwicklungsminister Müller.

Berlin (epd). Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hat sich empört über Menschenrechtsverletzungen und Kinderarbeit in privaten Kobalt-Minen im Kongo geäußert. Es sei ein Skandal, dass im Kongo Menschen ihr Leben aufs Spiel setzten, um einen günstigen Kobalt-Preis zu gewährleisten, sagte Müller der "Bild"-Zeitung (Mittwoch). "Uns muss auch in Deutschland bewusst sein: Jedes Jahr ein neues Handy, immer schneller, immer billiger, bedeutet Ausbeutung von Mensch und Natur in anderen Teilen der Welt."

Das weltweit abgebaute Kobalt kommt dem Bericht zufolge zu 60 Prozent aus der Demokratischen Republik Kongo. Ein Fünftel des Minerals stamme aus dem privaten Kleinstbergbau, in dem auch Kinder arbeiten. Die Nachfrage wächst durch den steigenden Bedarf an effizienten Energiespeichern in Elektroautos, Smartphones und für erneuerbare Energien.

Missstände in den Kobalt-Minen

Ein Sprecher von BMW erklärte der Zeitung, das Unternehmen könne Menschenrechtsverletzungen beim Kobalt-Abbau nicht vollständig ausschließen. Der VW-Konzern räumte ein, dass Kobalt aus dem Kleinstbergbau im Kongo in seinen Autos enthalten sein könnte.

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International weist bereits seit Jahren auf Missstände in den Kobalt-Minen im Kongo hin. 2016 wurde die Zahl dort arbeitender Kinder auf bis zu 40.000 geschätzt.

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