Rom (epd). Nach gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Migranten und Polizisten sind in einem Flüchtlingslager auf Malta mehrere Dutzend Menschen festgenommen worden. Eine Sondereinheit der Polizei habe am Montag das offene Zentrum im Süden der Insel gestürmt, nachdem in der Nacht ein Beamter verletzt sowie mehrere Wagen und Räumlichkeiten in Brand gesteckt worden seien, meldete die Tageszeitung "Times of Malta" (Online).
Nachdem Beamte am Vorabend einem betrunkenen Bewohner den Zugang verwehrt hatten, soll es zu einem Streit gekommen sein. In dessen Verlauf protestierten Bewohner gegen den Umgang der Polizei mit dem mutmaßlich aus Nigeria stammenden Mann. Daraufhin sollen am Montag zwischen 40 und 75 Bewohner verhaftet worden sein.
Zuspitzende Lage
Innenminister Michael Farrugia betonte den Angaben zufolge, dass die maltesische Regierung friedliche Proteste respektiere. Malteser und Ausländer, die die Grenzen überschritten, würden jedoch zur Rechenschaft gezogen.
Nichtregierungsorganisationen hatten sich in den vergangenen Wochen besorgt über die sich zuspitzende Lage in dem einstigen Zeltlager im Süden der Insel gezeigt, das mittlerweile durch Container ersetzt wurde. Mehrere hundert Menschen warten dort darauf, von anderen europäischen Ländern aufgenommen zu werden.
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