Frankfurt a.M. (epd). Der Klimawandel ist laut Cornelia Füllkrug-Weitzel, der Präsidentin von "Brot für die Welt", eine Gerechtigkeitsfrage. Er sei vor allem von Industrieländern verursacht, gleichzeitig hätten arme Länder viel weniger Ressourcen, um sich daran anzupassen, betonte die Chefin des evangelischen Hilfswerks am Freitag in Frankfurt am Main. Hoffnung mache ihr, dass nicht nur in Europa, sondern auch in afrikanischen Ländern junge Menschen auf die Straßen gingen, um für eine nachhaltigere Klimapolitik zu demonstrieren.
"Der Klimawandel zerstört die Lebensgrundlagen im globalen Süden", sagte sie am Freitag bei der Vorstellung ihres Buches "Klima geht uns alle an" auf der Frankfurter Buchmesse. Ohne Gegensteuern werde die weltweite Armut extrem zunehmen.
"Klimaleugner sind Populisten"
Der in dem Buch interviewte Meteorologe und Fernsehmoderator Sven Plöger lobte ebenfalls die Klimabewegung "Fridays for Future". Die Schülerinnen und Schüler seien die "einzige Kraft, die das Thema Klima in die Politik getragen hat". Zugleich kritisierte Plöger die Klimapolitik der Bundesregierung als unzureichend: Das im Oktober beschlossene Klimapaket sei höchstens ein "Paketchen", sagte er. "Da gibt es Nachholbedarf."
Menschen, die den Klimawandel leugnen, bezeichnete der aus ARD-Wettersendungen bekannte Meteorologe als Populisten. "Was die Klimaforschung vor 30 Jahren vorhergesagt hat, ist heute eingetreten", sagte Plöger. Es gebe mehr Dürren, stärkere Stürme und es sei heißer geworden.
Das von Füllkrug-Weitzel herausgegebene Buch enthält Interviews und Reportagen zum Klimawandel. Interviewt wurden unter anderem der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, und die Klimaaktivistin Luisa Neubauer.
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