Ecuador ruft nach Ausschreitungen Ausnahmezustand aus

Der ecuadorianische Staatspräsident hat nach gewaltsamen Massenprotesten den Ausnahmezustand ausgerufen. In zahlreichen Städten kam der Nahverkehr zum Erliegen. Die Polizei nahm 195 Demonstranten fest.

Berlin, Quito (epd). In Ecuador hat Staatspräsident Lenín Moreno nach gewaltsamen Massenprotesten den Ausnahmezustand ausgerufen. Die Sicherheit der Bürger müsse gewährleistet und Chaos vermieden werden, erklärte Moreno am Donnerstag (Ortszeit) laut der ecuadorianischen Tageszeitung "El Universo". Unter dem Ausnahmezustand kann Moreno auch Militär auf den Straßen einsetzen. Die Proteste hatten sich an Benzin- und Dieselpreiserhöhungen entzündet.

Moreno hatte Treibstoffsubventionen gestrichen, die sich der Staat nach seinen Worten nicht länger leisten kann. Deshalb wird befürchtet, dass sich die Preise für Benzin und Diesel etwa verdoppeln. Moreno warf den Demonstranten vor, sie wollten seine Regierung destabilisieren. "Das werden wir nicht erlauben", betonte das Staatsoberhaupt.

Geschäfte blieben geschlossen

In zahlreichen Städten blockierten Busse und Taxis die Straßen. Der öffentliche Nahverkehr kam zum Erliegen, Menschen kamen nicht zur Arbeit und Geschäfte blieben geschlossen. Die Polizei ging gegen die Demonstranten vor und nahm 195 Menschen fest, wie die Sicherheitskräfte mitteilten.

Die Abschaffung der in den 70er Jahren eingeführten Kraftstoffsubventionen ist Teil eines ökonomischen Maßnahmepakets, mit dem die Regierung gegen die Wirtschaftskrise angehen will. Ecuador hat einen Kredit des Internationalen Währungsfonds (IWF) erhalten und sich verpflichtet, im Gegenzug die öffentlichen Ausgaben zu kürzen.

Zudem gab Ecuador kürzlich bekannt, die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) zu verlassen, um mehr Öl fördern und damit die Einnahmen steigern zu können.

Neuen Kommentar hinzufügen

Klartext

  • Keine HTML-Tags erlaubt.
  • Zeilenumbrüche und Absätze werden automatisch erzeugt.
CAPTCHA
Wählen Sie bitte aus den Symbolen die/den/das Auto aus.
Mit dieser Aufforderung versuchen wir sicherzustellen, dass kein Computer dieses Formular abschickt.
Diese Sicherheitsfrage überprüft, ob Sie ein menschlicher Besucher sind und verhindert automatisches Spamming.

Schlagworte

Unterstützen Sie unseren anderen Blick auf die Welt!
„welt-sichten“ schaut auf vernachlässigte Themen und bringt Sichtweisen aus dem globalen Süden. Dafür brauchen wir Ihre Unterstützung. Warum denn das?
Ja, „welt-sichten“ ist mir etwas wert! Ich unterstütze es mit
Schon 3 Euro im Monat helfen
Unterstützen Sie unseren anderen Blick auf die Welt!