Genf, Bamako (epd). Bei Gefechten zwischen mutmaßlichen Dschihadisten und Soldaten der malischen Armee sind nach offiziellen Angaben mindestens 40 Menschen getötet worden, unter ihnen 25 Soldaten. Zudem würden rund 60 Soldaten vermisst, teilte der Regierungssprecher des westafrikanischen Landes in einer am Dienstagabend veröffentlichten Erklärung mit. Demnach hatten die Terroristen in der Nacht zum Montag zwei Militärposten im Südosten Malis nahe der Grenze zu Burkina Faso eingenommen. Beide waren nach Regierungsangaben am Dienstag wieder in den Händen der Armee. Die Angreifer würden gemeinsam mit Truppen aus Burkina Faso und französischen Spezialeinheiten verfolgt, hieß es.
Anti-Terrortruppe nur bedingt einsatzbereit
Die malische Regierung gestand ein, bei dem Angriff große Mengen militärischen Materials verloren zu haben. Die Stützpunkte in Boulkessi und Mondoro wurden auch von der Eingreiftruppe G5 Sahel genutzt, wie deren Generalkommando mitteilte. In der G5 Sahel haben die fünf Sahelstaaten Burkina Faso, Mali, Mauretanien, Niger und Tschad ihre Anti-Terroroperationen gebündelt. Die Truppe wird maßgeblich aus Mitteln der EU finanziert, gilt mehr als zwei Jahre nach ihrer Gründung aber als nur als bedingt einsatzbereit. Gründe sind Verzögerungen beim Aufbau und politische Streitigkeiten zwischen den beteiligten Sahelnationen.
Im Norden Malis und an der Grenze zu Burkina Faso kommt es immer häufiger zu Terroranschlägen. Nach Angaben der Vereinten Nationen hat sich die Zahl ziviler Opfer zwischen 2012 und 2018 vervierfacht. Am UN-Militäreinsatz in Mali sind rund 10.000 Blauhelm-Soldaten aus über 50 Ländern beteiligt, unter ihnen auch bis zu 1.100 deutsche Soldaten. Der Einsatz gilt als einer der gefährlichsten der Vereinten Nationen. Im Juni war er um ein weiteres Jahr verlängert worden.
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