Rom (epd). Unter den 182 Geretteten waren auch Frauen und 14 Kinder, darunter ein Neugeborenes. Anderthalb Tage zuvor hatte die italienische Seenotrettungsleitstelle der Besatzung Messina zur Anlandung zugewiesen.
35 Gerettete waren bereits am vergangenen Dienstag von Bord der "Ocean Viking" von Malta an Land gelassen worden. Sie waren am Tag davor in der maltesischen Such- und Rettungszone von einem kleinen Holzboot gerettet worden. 182 Flüchtlinge mussten weiter auf dem Schiff ausharren. Die meisten von ihnen seien in der libyschen Rettungszone aufgenommen worden, erklärten die Hilfsorganisationen. Libyen ist aus Sicht der Rettungsorganisationen kein sicherer Ort, da Flüchtlinge und Migranten dort in unmenschlichen Lagern interniert und gefoltert werden.
Innenministertreffen in Malta
Die Innenminister Deutschlands, Frankreichs, Italiens und Maltas hatten sich am Montag in Malta auf einen Vorschlag zu einem Notfallmechanismus für Bootsflüchtlinge geeinigt, den sie den übrigen EU-Innenministern bei ihrem Treffen Anfang Oktober in Luxemburg vorlegen wollen. Bei dem Treffen im maltesischen Vittoriosa, an dem auch Finnland als EU-Ratsvorsitzender und die EU-Kommission teilnahmen, ging es um das Anlanden und um die Verteilung von auf dem Mittelmeer geretteten Migranten.
Seit der Übernahme der neuen Regierung in Italien am 5. September war es das zweite private Rettungsschiff, das innerhalb relativ kurzer Zeit einen italienischen Hafen zugewiesen bekam. Der frühere Innenminister Matteo Salvini hatte eine Anlandung von Rettungsschiffen in Italien verboten. Über Tage und Wochen mussten die Seenotretter mit Flüchtlingen an Bord auf eine Erlaubnis für einen Hafen warten.
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