Berlin, Caracas (epd). In Venezuela ist der Oppositionspolitiker Edgar Zambrano freigelassen worden. Der Vizepräsident der Nationalversammlung sagte beim Verlassen des Gefängnisses am Dienstagabend (Ortszeit) in Caracas, die Verfassung habe während seiner 135 Tage in Haft nicht existiert. Er habe keinerlei Delikt begangen, sei aber vom Regime entführt und fast vernichtet worden, nur weil er anders denke, sagte er laut der Zeitung "El Universal".
Zeitweise im Hungerstreik
Generalstaatsanwalt Tarek William Saab erklärte, Zambranos Freilassung sei das Ergebnis von Verhandlungen zwischen der Regierung von Präsident Nicolás Maduro und einer kleinen Gruppe von Oppositionellen. Zambrano war nach einem gescheiterten Putschversuch von Militärs Ende April inhaftiert worden. Die Regierung wirft ihm Verrat und Verschwörung vor. Zeitweise befand er sich im Hungerstreik.
In Venezuela tobt seit Monaten ein erbitterter Machtkampf zwischen der sozialistischen Regierung und der bürgerlichen Opposition. Gespräche gab es zuletzt nur mit einer kleinen Gruppe von Oppositionellen. Der selbsterklärte Übergangsstaatschef und Parlamentspräsident Juan Guaidó hatte am Wochenende erklärt, die Gespräche seien gescheitert. Maduro hatte die Gespräche bereits im August abgebrochen.
Neuen Kommentar hinzufügen