Madrid/Genf (epd). Der UN-Hochkommissar Filippo Grandi hat die neue Flüchtlingspolitik der italienischen Regierung gelobt. "Die Tatsache, dass die jüngste Anlandung der Migranten in Italien so relativ unkompliziert erlaubt wurde, gibt mir Grund zur Hoffnung", sagte der Flüchtlingskommissar laut einer in der Nacht zum Montag veröffentlichten Mitteilung der Gemeinschaft Sant’Egidio in Madrid.
Der Italiener Grandi bezog sich auf die Flüchtlinge, die in Lampedusa von dem privaten Rettungsschiff "Ocean Viking" am Samstag an Land gegangen waren. Grandi sprach bei der Eröffnungsversammlung eines interreligiösen Treffens der Erzdiözese Madrid und der Gemeinschaft Sant’Egidio. Der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge sagte weiter: "Wir haben genug über verschlossene Türen gesprochen. Antworten wir auf die humanitären Krisen und die Ängste der Europäer."
Integration und Wertschätzung
Die geretteten Flüchtlinge an Bord der "Ocean Viking" wurden mit Booten der italienischen Küstenwache in den Hafen der Insel Lampedusa gebracht. Das Schiff, das "Ärzte ohne Grenzen" gemeinsam mit der Hilfsorganisation SOS Méditeranée betreibt, hatte rund eine Woche nach einem sicheren Hafen gesucht.
Der frühere italienische Innenminister Matteo Salvini von der rechten Lega hatte die Häfen des Landes für private Seenotrettungsschiffe gesperrt. In der neuen italienischen Regierung rückte die parteilose Luciana Lamorgese an die Spitze des Innenministeriums. Diese kritisierte in der Vergangenheit als Präfektin in Mailand die Behandlung von Flüchtlingen durch Lokalverwaltungen unter der Leitung der Lega, sie warb stattdessen für Integration und Wertschätzung von Migranten.
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