New York/Genf (epd). Die Internationale Organisation für Migration (IOM) hat in diesem Jahr mehr als 7.200 in Libyen gestrandete Ausländer in ihre Heimatländer zurückgebracht. Die Migranten hätten dem Konfliktland freiwillig den Rücken gekehrt, teilte die IOM am Freitag in Genf mit.
In dieser Woche seien 127 Migranten, darunter 14 Frauen und 10 Kinder, aus Misrata zunächst nach Istanbul ausgeflogen worden, um sie anschließend in ihre Heimatländer zu bringen, hieß es weiter. Dabei handele es sich um Menschen aus 15 Staaten in Afrika und Asien. Einige der Migranten hätten sich jahrelang in Libyen aufgehalten. Neben der IOM bringt auch das Hilfswerk UNHCR Flüchtlinge auf freiwilliger Basis aus Libyen in ihre Heimatländer zurück.
Zahl der Flüchtlinge in Libyen nicht bekannt
Viele Migranten versuchen, über Libyen nach Europa zu gelangen. Sie fliehen vor Armut und Gewalt in ihren Herkunftsstaaten. Wie viele Geflüchtete sich derzeit insgesamt in Libyen aufhalten ist unbekannt.
Am Donnerstag (Ortszeit) hatte der UN-Sicherheitsrat das Mandat der internationalen Unterstützungsmission in Libyen um ein Jahr bis September 2020 verlängert. Alle 15 Mitglieder des Rates stimmten in New York für eine entsprechende Resolution.
Die 2011 gegründete "United Nations Support Mission in Libya" (UNSMIL) arbeitet mit der international anerkannten Übergansregierung unter Ministerpräsident Fajis al-Sarradsch in Tripolis zusammen. Die UN-Mission soll bei der Suche nach einer friedlichen Lösung der jahrelangen bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Gruppen in dem nordafrikanischen Staat helfen. Nach einem angestrebten Waffenstillstand soll laut Plänen der UN ein politischer Übergangsprozess eingeleitet werden, der zu freien und fairen Wahlen führt.
Seit dem Sturz des Diktators Muammar al-Gaddafi vor acht Jahren herrscht in Libyen blutiges Chaos. Im April 2019 eröffneten Truppen des Rebellenkommandeurs Chalifa Haftar eine Offensive gegen die Regierung und rückten Richtung Tripolis vor.
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