Brüssel (epd). Ursula von der Leyen (CDU) will nach Gesprächen mit afrikanischen Politikern keinen "Kommissar für Afrika" in ihrer EU-Kommission. Sie habe mit Vertretern der Afrikanischen Union sowie Präsidenten und Premierministern über den Vorschlag gesprochen, erklärte die designierte EU-Kommissionschefin am Dienstag in Brüssel. "Interessanterweise wurde das eher als diskriminierend angesehen", sagte sie.
Einen "Afrika-Kommissar", der verschiedene Ressorts der Kommission mit Blick auf den Nachbarkontinent bündelt, hatte insbesondere von der Leyens früherer Kabinettskollege, Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU), gefordert.
Es sei sofort das Argument gekommen, wo der Kommissar für Lateinamerika, Asien oder den Nahen und Mittleren Osten sei, erläuterte von der Leyen bei einer Pressekonferenz, auf der sie ihr gesamtes Kollegium vorstellte. "Ich habe das respektiert."
In der neuen Kommission, die am 1. November ihre Arbeit aufnehmen soll, wird die Finnin Jutta Urpilainen Kommissarin für "Internationale Partnerschaften". Sie wird von der Leyen zufolge damit "das große Portfolio der wirtschaftlichen Zusammenarbeit in unseren Nachbarschaften managen". Damit dürfte Urpilainen für die Entwicklungspolitik zuständig sein, auch wenn "Entwicklung" nicht in ihrem Titel auftaucht. Generell habe man die Bezeichnungen der Kommissare gekürzt, sagte von der Leyen bei der Pressekonferenz.
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