Rom (epd). Nachdem dem Schiff die Einfahrt in italienische Gewässer trotz schwerer See zunächst verweigert worden war, ordnete das Ministerium die Evakuierung der als besonders schutzbedürftig geltenden Flüchtlinge an, wie die italienische Hilfsorganisation Mediterranea Saving Humans am Donnerstag auf Twitter mitteilte. Deren Schiff hatte am Vortag vor der libyschen Küste knapp hundert Bootsflüchtlinge gerettet. Unter den Migranten sind 26 Frauen, darunter acht Schwangere, und 22 Kinder im Alter von unter zehn Jahren.
Die Besatzung der "Mare Jonio" hatte das in Seenot geratene Schlauchboot auf dem Radar 70 Seemeilen nördlich der libyschen Hafenstadt Misrata mit einer defekten Luftkammer entdeckt. Die Flüchtlinge waren drei Tage zuvor von der libyschen Küste aus gestartet. Sie sollen mehrheitlich aus der Elfenbeinküste, Kamerun, Gambia und Nigeria stammen. Einige von ihnen hätten Spuren von Folter und durch den Kontakt mit Benzin verursachte Verbrennungen aufgewiesen. Um sie nicht erneuten Misshandlungen in libyschen Flüchtlingslagern auszusetzen, weigerte sich die Besatzung, die Flüchtlinge dorthin zurückzubringen.
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