Genf (epd). Zwei Jahre nach der Vertreibung Hunderttausender Rohingya aus Myanmar hat Unicef mehr internationale Investitionen in die Bildung junger Flüchtlinge der muslimischen Volksgruppe verlangt. Allen 500.000 Mädchen und Jungen der Rohingya, die ins Nachbarland Bangladesch geflohen sind, müssten der Schulbesuch oder eine Ausbildung ermöglicht werden, forderte das UN-Kinderhilfswerk am Freitag in Genf.
Laut Unicef haben fast alle 15- bis 18-jährigen Rohingya keinen Zugang zu Bildungseinrichtungen. Den Angaben nach erhalten 280.000 Kinder im Alter von 4 bis 14 Jahren immerhin eine notdürftige Schulbildung. Dafür hätten Unicef und andere Organisationen knapp 2.200 Lernzentren eingerichtet. Bei vielen jungen Rohingya herrschten aufgrund der Perspektivlosigkeit Frustration und Verzweiflung.
Kampagne gegen muslimische Minderheit
Ohne ausreichende Bildung und Aufklärung seien die jungen Menschen anfälliger für Drogenkonsum, hieß es. Ungebildete junge Menschen könnten auch leichter in die Hände von Schleppern geraten oder Opfer sexuellen Missbrauchs werden.
Im August 2017 hatte das Militär im buddhistisch geprägten Myanmar eine brutale Kampagne gegen die muslimische Minderheit der Rohingya gestartet. Seitdem flohen laut dem UNHCR 740.000 der Rohingya aus Myanmar. Bereits vorher entkamen viele Rohingya. Nach Schätzungen leben 900.000 Rohingya in der Region Cox's Bazar in Bangladesch. Die Minderheit wird in Myanmar diskriminiert und verfolgt, die Behörden verweigern den Rohingya die Staatsbürgerschaft.
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