Berlin, São Paulo (epd). Bei gewaltsamen Zusammenstößen zwischen rivalisierenden Banden in einem Gefängnis im Norden Brasiliens sind 57 Häftlinge getötet worden. 16 von ihnen seien enthauptet aufgefunden worden, teilte die Gefängnisleitung laut einem Bericht der Tageszeitung "Folha de São Paulo" am Montagabend (Ortszeit) mit. Während der Ausschreitungen hätten Insassen zwei Wächter als Geiseln genommen, die aber später befreit worden seien.
Haftbedingungen "sehr schlecht"
Der blutige Konflikt in der Haftanstalt in der Stadt Altamira im Bundesstaat Pará entzündete sich an Revierkämpfen krimineller Organisationen, die den Drogenhandel kontrollieren. Der Bundesstaat Pará ist einer der gewalttätigsten in Brasilien.
Die Haftbedingungen in dem Gefängnis werden in einem Behördenbericht als "sehr schlecht" beschrieben. Die Einrichtung sei mit 343 Häftlingen mehr als doppelt belegt. In den brasilianischen Haftanstalten kommt es immer wieder zu gewaltsamen Revolten. Ende Mai waren in vier Gefängnissen innerhalb von zwei Tagen mindestens 55 Häftlinge getötet worden.
Neuen Kommentar hinzufügen