Frankfurt a.M./Abuja (epd). Bei einem Anschlag auf Dorfbewohner im Nordosten Nigerias sind mindestens 65 Menschen getötet worden. Der Angriff wird der islamistischen Terrormiliz Boko Haram zugeschrieben, wie die nigerianische Tageszeitung "Daily Trust" am Montag meldete. Dem Bericht zufolge kamen die Angreifer am Samstag auf Motorrädern in ein Dorf nahe der Bezirkshauptstadt Maiduguri in der Provinz Borno und eröffneten das Feuer auf eine Trauergemeinde nach einer Beerdigung.
Die Bezirksregierung vermutet laut "Daily Trust", dass es sich bei dem Attentat um einen Vergeltungsschlag handelt. Demnach hatten vor zwei Wochen Dorfbewohner elf Boko-Haram-Kämpfer getötet und Waffen erbeutet, als ihr Dorf von der Miliz angegriffen wurde. Die Angriffe erfolgten zumeist gegen Dörfer, die gegen die brutale Miliz Widerstand leisteten. Dabei seien ganze Dörfer ausgelöscht worden, sagte ein Vertreter der Bezirksregierung.
Präsident kündigte mehr Schutz an
Nigerias Präsident Muhammadu Buhari verurteilte den Anschlag und entsandte dem Bericht zufolge Armeeflugzeuge in die Region, um die Täter zu ergreifen. Zugleich kündigte er mehr Schutz für die Bevölkerung in der Region und in der Stadt Maiduguri an.
Boko Haram terrorisiert seit Jahren vor allem den Norden und Nordosten Nigerias und die angrenzenden Gebiete der Nachbarländer. In den vergangenen zehn Jahren tötete die islamistische Miliz Zig-Tausende und zwang über zwei Millionen Menschen zur Flucht. Mehrfach verschleppte die Gruppe Schülerinnen, die über Monate misshandelt wurden. Der Zweig, der rund um Maiduguri aktiv ist, sieht sich als Teil von Al-Kaida, während eine andere, größere Gruppe sich dem "Islamischen Staat" angeschlossen hat. Beide Fraktionen wollen einen Gottesstaat errichten.
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