Mindestens 20 Tote bei Anschlag in Kabul

Mindestens 20 Tote und mehr als 50 Verletzte: In Kabul zündeten Unbekannte einen Sprengsatz und drangen in die Geschäftstelle des bekannten Politikers Amrullah Saleh ein. Der Angriff dauerte knapp sieben Stunden.

Dubai, Kabul (epd). Bei einem Angriff auf das Büro eines bekannten Politikers in Kabul sind mindestens 20 Menschen ums Leben gekommen. Wie der Sender Tolo TV am Montag berichtete, wurden mehr als 50 weitere Menschen bei dem Anschlag auf die Geschäftsstelle von Amrullah Saleh am Sonntag verletzt. Saleh ist Sicherheitsberater des afghanischen Präsidenten Aschraf Ghani.

Der 46-Jährige tritt bei den kommenden Präsidentschaftswahlen im September an der Seite von Präsident Ghani als Kandidat für das Vizepräsidenten-Amt an. Er hat bereits wichtige Staatsämter bekleidet, unter anderem war er Chef des afghanischen Nachrichtendienstes und Innenminister.

Die Angreifer wurden getötet

Zum Zeitpunkt des Anschlages befanden sich über 100 Menschen im Büro von Saleh. Der Angriff am Sonntag dauerte knapp sieben Stunden: Unbekannte zündeten einen Sprengsatz und drangen anschließend in das Gebäude ein. Erst gegen 23 Uhr gelang es den Polizeikräften, die Kontrolle über das Gelände wiederzugewinnen. Alle vier Angreifer wurden nach Angaben des Innenministeriums getötet. Es war am Montagmittag (Ortszeit) weiter unklar, wer den Anschlag verübt hatte.

Die laufenden Friedensbemühungen in dem Land hatten am Sonntag einen Rückschlag erlitten: Die aufständischen Taliban lehnten direkte Verhandlungen mit der Regierung in Kabul ab. Taliban-Sprecher Zabihullah Mujahid erklärte, Verhandlungen zwischen Regierung und Taliban könne es erst geben, wenn die USA einen Zeitplan für den Abzug ihrer Truppen vom Hindukusch vorgelegt haben.

Zuvor hatte der US-amerikanische Sonderbeauftragte für Afghanistan, Zalmay Khalilzad, betont, dass Gespräche zwischen den Taliban und der Regierung in Kabul erst stattfinden würden, wenn die USA ein eigenes Abkommen mit den Taliban geschlossen haben.

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