Berlin, São Paulo (epd). Zunächst seien 83 Verträge über Wiedergutmachungsleistungen mit dem Minenunternehmen Samarco ratifiziert worden, berichtete das Nachrichtenportal G 1 am Mittwoch (Ortszeit) unter Berufung auf die brasilianische Staatsanwaltschaft. Im November 2015 war der Damm eines Rückhaltebeckens der Eisenerz-Mine Samarco im Bundesstaat Minas Gerais gebrochen. Rund 51 Millionen Kubikmeter Schlamm begruben die Ortschaft Bento Rodrigues unter sich. 19 Menschen kamen bei der größten Umweltkatastrophe in der Geschichte Brasiliens ums Leben, etwa 900 Familien verloren ihr Haus.
Fluss bis heute vergiftet
Der Fluss Rio Doce, die Lebensader der Region, gilt bis heute als vergiftet. Für das Unglück verantwortlich gilt das Minenunternehmen Samarco, das zur Hälfte der australisch-britischen BHP Billiton und dem brasilianischen Bergbaukonzern Vale gehört. Nach dem jetzt geschlossenen Vertrag zur "Wiedergutmachung der sozio-ökonomischen Schäden" erhalten die 83 Familien, denen 212 Personen angehören, jeweils zwischen drei Millionen (rund 715.000 Euro) und zehn Millionen Reais. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft haben weitere 400 Familien ein Recht auf Entschädigung.
Den jetzigen Entschädigungszahlungen waren langwierige juristische Auseinandersetzungen vorausgegangen. Obwohl Samarco für die Katastrophe gerichtlich verantwortlich gemacht und zu einer Zahlung von mehreren Millionen Euro zur Beseitigung der Umweltschäden verurteilt wurde, warteten die Opferfamilien jahrelang.
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