Oaxaca, Havanna (epd). Eine Gruppe von 630 kubanischen Künstlern, Akademikern und oppositionellen Aktivisten hat die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, gebeten, das Land zu besuchen. In einem offenen Brief laden sie die Chilenin ein, "die am meisten verletzlichen gesellschaftlichen Schichten" zu treffen. Das berichtete die Online-Plattform "cybercube" am Dienstag (Ortszeit).
Die Unterzeichner werfen der Regierung vor, die in der Verfassung garantierte Bewegungsfreiheit nicht zu respektieren. Viele Kubaner dürften Flughäfen nicht betreten oder verlassen und würden verhaftet. "Das ist illegal", heißt es in dem Brief. Auch die Versammlungs-, Organisations- und Meinungsfreiheit sei nicht gewährleistet.
Einladung nach Venezuela-Bericht
Die Einladung erfolgt wenige Wochen, nachdem Bachelets Büro Anfang Juli einen Bericht über die Menschenrechtssituation in Venezuela veröffentlicht hat. Bachelet beschuldigt die venezolanische Regierung, die der kubanischen nahesteht, die Opposition zu unterdrücken und zu kriminalisieren. Demnach fanden in dem Land zwischen Januar 2018 und Mai 2019 insgesamt 6.800 außergerichtliche Hinrichtungen statt.
Die Autoren des in Kuba veröffentlichten offenen Briefes verweisen explizit auf den Venezuela-Bericht. Die staatliche kubanische Zeitung "Granma" hatte den Bericht scharf kritisiert. Das UN-Hochkommissariat sei auf einseitige und lügnerische Weise von der Opposition benutzt worden, um die Maduro-Regierung anzuschwärzen.
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