Ehemaliger peruanischer Präsident Toledo in den USA festgenommen

Der ehemalige peruanische Staatspräsident Alejandro Toledo soll 20 Millionen Dollar von dem brasilianischen Baukonzern Odebrecht erhalten haben. In den USA wurde er nun wegen Korruptionsvorwürfen festgenommen.

Berlin, Lima (epd). Der frühere peruanische Staatspräsident Alejandro Toledo ist in den USA wegen Korruptionsvorwürfen festgenommen worden. Damit ist auf ein Auslieferungsersuchen der peruanischen Regierung reagiert worden, wie das US-Justizministerium laut der Tageszeitung "El Comercio" am Mittwoch mitteilte. Toledo, der Peru zwischen 2001 und 2006 regierte, wird vorgeworfen, 20 Millionen Dollar von dem brasilianischen Baukonzern Odebrecht erhalten zu haben. Im Gegenzug soll er dem Unternehmen lukrative Aufträge wie den Bau einer Straße zwischen Peru und Brasilien verschafft haben. Der 73-Jährige weist die Vorwürfe zurück.

Auslieferung kann sich ein Jahr hinziehen

Gegen Toledo lag ein Haftbefehl der peruanischen Justiz vor. Er flüchtete jedoch in die USA. Nach Angaben des peruanischen Justizministers Vicente Zeballos kann sich die Auslieferung von Toledo ein Jahr hinziehen. Er kündigte aber für Freitag eine erste Anhörung von Toledo an. Der Ex-Präsident wird unter anderen von hochrangigen Managern von Odebrecht belastet, die umfangreich ausgesagt haben.

In den Korruptionsskandal um den Baukonzern Odebrecht sind zahlreiche führende Politiker Perus verwickelt. Staatschef Pedro Pablo Kuczynski war im März vergangenen Jahres zurückgetreten, nachdem Abgeordnete der Opposition geheime Kontakte zwischen Odebrecht und Kuczynskis privater Beratungsfirma enthüllt hatten. Er sitzt ebenso in Untersuchungshaft wie Ex-Präsident Ollanta Humala (2011 bis 2016). Dessen Vorgänger Alan García (1985-1990, 2006-2011) nahm sich im April diesen Jahres das Leben, nachdem er wegen Korruptionsvorwürfen verhaftet werden sollte.

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