Frankfurt a.M./Khartum (epd). Im Sudan hat der regierende Militärrat nach eigenen Angaben einen Putschversuch verhindert. Der Sicherheitschef des Militärrats, Gamal Omer Ibrahim, sagte laut dem Nachrichtenportal "Sudan Tribune" am Donnerstagabend im Staatsfernsehen, zwölf Offiziere der Sicherheitskräfte seien an der Verschwörung beteiligt gewesen. Der Putschversuch habe sich gegen ein Abkommen mit Oppositionsgruppen über die Aufteilung der Macht gerichtet. Nach Angaben des britischen Rundfunksenders BBC vom Freitag gab es wegen des Putschversuchs 16 Festnahmen.
Gemeinsame Übergangsregierung
Am 5. Juli hatten sich das Militär und die Opposition im Sudan auf die Bildung einer gemeinsamen Übergangsregierung geeinigt, die Wahlen in etwa drei Jahren vorbereiten soll. Am Samstag sollen die Gespräche über Einzelheiten der als historisch gefeierten Vereinbarung wieder aufgenommen werden.
Das Militär regiert seit Anfang April im Sudan. Die Generäle hatten nach monatelangen Protesten der Zivilgesellschaft den seit Jahrzehnten regierenden Präsidenten Omar al-Baschir abgesetzt. Die Opposition fordert eine zivile Regierung und organisierte weiter Großdemonstrationen und Generalstreiks gegen den Militärrat. Anfang Juni gingen Hardliner im Militär mit Gewalt gegen Demonstranten vor. Dabei wurden 118 Menschen getötet und mehr als 850 verletzt.
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