Berlin (epd). Angesichts der Größe der Herausforderung beobachte die Wissenschaft eine Art "Schockstarre" bei der Frage nach der Finanzierung, sagte der Programmkoordinator des Global Policy Forums, Wolfgang Obenland, einer Nichtregierungsorganisation, die die Politik der UN beobachtet. Es gebe aber überall Ausgaben, die zur Umsetzung der UN-Ziele eingesetzt werden könnten. Als Beispiel nannte er die Subventionen von EU-Ländern für fossile Energieträger.
Die UN-Nachhaltigkeitsziele umfassen die Bekämpfung von Hunger, extremer Armut und Benachteiligung sowie der Ausbeutung von Menschen und Natur mit konkreten Zielen bis 2030. So sollen beispielsweise Hunger und extreme Armut bis dahin verschwunden sein. Zu den UN-Zielen gehört auch die Bekämpfung des Klimawandels. Im September soll bei einer Konferenz in New York eine Bilanz zum Stand der Umsetzung gezogen werden.
Finanzielle Verantwortung
Allein die Maßnahmen gegen die Erderwärmung würden nach Berechnungen der UN pro Jahr Investitionen in Höhe von 350 Milliarden US-Dollar erfordern. Das entspricht dem Doppelten des EU-Haushaltsbudgets. Der Baseler Soziologe Alexander Dill appellierte an die EU-Länder, ihrer finanziellen Verantwortung für die Umsetzung der Ziele gerecht zu werden.
Ein Drittel der notwendigen Investitionen kämen aus dem privaten Sektor, zwei Drittel müssten aus den öffentlichen Haushalten kommen, sagte der Ökonom Stefan Brunnhuber, der sich mit der Finanzierung von Zukunftsaufgaben beschäftigt. Er warnte vor einem einfachen "Weiter so". Je weniger heute gegen den Klimawandel getan werde, desto teurer werde es.
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