Ilopango, Oaxaca (epd). Die Regierung von El Salvador will die Suche nach gewaltsam Verschwundenen intensivieren. Man werde eine Spezialeinheit gründen, um nach Menschen zu suchen, die verschleppt wurden, erklärte Generalstaatsanwalt Raúl Melara am Montag (Ortszeit) in der Stadt Ilopango. Sowohl die technischen als auch die finanziellen Mittel für diese Ermittlungen sollen verbessert werden. "Jeder Mensch zählt", sagte Melara, "das Problem muss an der Wurzel angepackt werden."
Melara informierte zugleich darüber, dass in dem nahe der Hauptstadt San Salvador gelegenen Ilopango in jüngster Zeit elf Leichen in verschiedenen Gräbern gefunden worden seien. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die kriminelle Jugendbande Mara Salvatrucha ihre Opfer in dieser Region begraben hat. 128 Mitglieder der Gruppe seien seit dem 23. Mai dieses Jahres festgenommen worden.
Präsident Nayib Bukule kündigt Kampf gegen Armut an
Nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft sind in El Salvador in den vergangenen 18 Monaten 5.203 Menschen verschwunden. Die meisten der Fälle hätten kriminelle Hintergründe. Präsident Nayib Bukule, der am 1. Juni sein Amt übernommen hat, hat die Bekämpfung der Gewalt und der Jugendbanden zu einem seiner Schwerpunkte erklärt. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern will er nicht nur auf repressive Maßnahmen setzen, sondern zur Überwindung der Kriminalität auch in die Armutsbekämpfung investieren.
El Salvador ist eines der Länder Lateinamerikas mit der höchsten Kriminalität. Im vergangenen Jahr lag die Mordrate bei 50,3 von 100.000 Einwohnern. Viele Menschen flüchten vor der Gewalt der Mara-Jugendbanden und der Armut in die USA.
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